Einstimmig! Das gibt es selten und darauf bin ich schon ein bisschen stolz. Mein Antrag zum Knüpfen eines Netzwerks zum Kinderschutz wurde zur letzten Kreistagssitzung angenommen. Der Hintergrund ist weniger erfreulich als das Abstimmungsergebnis.

Immer mehr Kinder werden Inobhut genommen. Das bedeutet, sie werden durch Mitarbeiter des Jugendamtes aus ihren Famililen genommen, weil sie dort gefährdet sind. Oft sind die Kinder und Jugendliche Opfer von körperlicher, manchmal auch sexueller Gewalt oder sie werden Zeugen von häuslicher Gewalt. Der Drogenkonsum der Eltern ist ebenfalls ein Grund, dass Kinder nicht mehr in ihren Familien leben können.

Daher steigen die Kosten in diesem Bereich seit einiger Zeit ganz erheblich. Natürlich ist das nicht der Grund zum Handeln! Es ist letztlich nur der Auslöser.

Der Grund für den Antrag ist für mich das Wohl der Kinder und Jugendlichen und ihrer Familien.

Es muss nach den Ursachen gefragt werden. Warum kommt es überhaupt so weit? Dazu gibt es viele einzelne Anhaltspunkt, viele handelnde Personen und Einrichtungen, die seit Jahren in diesem Bereich arbeiten, können ihr Wissen und ihre Erfahrung einbringen. Sie werden jetzt an einem Tisch sitzen, Gründe benennen, Lösungsvorschläge erarbeiten.

Mir ist klar, dass wir nicht alles werden umsetzen können und dass es Geld kosten wird, wenn wir mehr in die Vorsorge investieren.

Lieber gebe ich aber mehr Geld für Sozialarbeiter aus, die im Vorfeld Probleme beheben, als die Unterbringung von Kindern in einem Heim zu zahlen!

Natürlich gibt es Fälle, in denen aber genau das besser für die Kinder ist. Diese Kosten werden natürlich weiterhin getragen werden müssen.

Am 6.5. findet ein erstes Treffen zur Vorbereitung statt, im Juni dann die erste Sitzung des Netzwerks. Im Herbst legen wir die Ergebnisse dem Kreistag vor.

Dann muss ein weiterer Antrag folgen, der die Vorschläge in konkrete Maßnahmen überführt. Wir wollen dafür auf die Fördertöpfe und Programme des Freistaats nutzen. Bisher lässt der Landkreis hier viele Mittel liegen, die schon längst in die Vorsorge hätten gesteckt werden können.

#StarkeKinderimSHK