Am 6. Februar 1919, also genau vor 100 Jahren trat die Nationalversammlung in Weimar zusammen. Erstmals waren 37 Frauen unter den Abgeordneten, auch die Eisenberger Sozialdemokratin Wilhelmine Eichler.
Die Zeit muss wahnsinnig aufregend gewesen sein! Unzählige Vertreter politischer Strömungen saßen in der Nationalversammlung zusammen und berieten unter anderem über die Verfassung.
Was soll darin stehen und was nicht? In kürzester Zeit haben es Friedrich Ebert und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter geschafft, demokratische Prinzipien und sozialdemokratische Grundforderungen in die Verfasung zu heben, die für uns heute völlig selbstverständlich sind:
- das Frauenwahlrecht,
- die Gleichberechtigung,
- der 8-Stunden-Tag,
- gewerkschaftliche Vertretungen oder
- das Prinzip der Gewaltenteilung.
In seiner Eröffnungsrede sagte Friedrich Ebert am Ende:
„(…) So wollen wir an die Arbeit gehen, unser großes Ziel fest vor Augen, das Recht des deutschen Volkes zu wahren, in Deutschland eine starke Demokratie zu verankern und sie mit wahrem sozialen Geist und sozialistischer Tat zu erfüllen. So wollen wir wahr machen, was Fichte der deutschen Nation als ihre Bestimmung gegeben hat: „Wir wollen errichten ein Reich des Rechtes und der Wahrhaftigkeit, gegründet auf Gleichheit alles dessen, was Menschenantlitz trägt.“
Demokratie, sozialer Geist und Tatkraft – auch 2019 mehr als aktuell.
Und doch bleibt Weimar auch ein deutliches Zeichen, was passiert, wenn die Demokratie scheitert – Buchenwald ist schließlich in Sichtweite. Auch 2019 eine Mahnung an uns Alle.