Ein Beitrag im Amtsblatt der VG Südliches Saaletal am 19.5.2018 hat, wie die Ereignisse um gerissene Schafe selbst, durchaus für Unruhe gesorgt:

Auch auf facebook war dazu einiges zu lesen, häufig nicht ohne ein gewisses Stirnrunzeln, ob der Qualität der Fragen. Ich denke, es ist wahrscheinlicher von einer Wildschweinrotte angegeriffen zu werden, als von einem Wolf. Schade natürlich um die Tiere. Besonders bei der Frage der unbürokratischen Entschädigung der Teirhalter ist sicher noch Luft nach oben.

Da niemand glauben soll, das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energei und Naturschutz (TMUEN) habe etwas zu verbergen, hier die ANtwort, die laut Staatssekretät Olaf Möller bereits am 3.5.2018 per Mail an die Sachbearbeiterin in der VG ging:

Kenntnisse über die Herkunft des Wolfes?
In den frühen Morgenstunden des 13.04.2018 wurde ein Wolf in der Nähe von Breitenhain (Saale-Orla-Kreis) von einem Autofahrer fotografiert. Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf konnte anhand der Bilder eindeutig bestätigen, dass es sich um einen Wolf handelt. Am 16.04.2018 wurde behördlich bestätigt, dass die Fotos an der angegebenen Stelle in Thüringen entstanden sind. Somit ist der Wolfsnachweis durch die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie behördlich bestätigt worden.

Personen mit Empfangsgeräten vor Ort?
Dem Thüringer Umweltministerium sind keine Aktivitäten zur Peilung des Wolfes bekannt. Falls besenderte Wölfe in Thüringen einwandern, wäre das Thüringer Umweltministerium von den Behörden oder wissenschaftlichen Institutionen anderer Bundesländer oder Staaten unterrichtet worden.

Verhaltensregeln für Eltern, Kinder und Kita-Mitarbeiter/innen?
Von einem wildlebenden Wolf geht in der Regel keine Gefahr für Menschen aus. Wölfe sind von Natur aus vorsichtige scheue Tiere, die Begegnungen mit Menschen meiden. Seit Rückkehr der Wölfe gegen Ende der 1990er Jahre in die Bundesrepublik Deutschland gab es keinen einzigen Fall von Wolfsübergriffen auf Menschen (wohl aber von Hunden, in sofern ist bei großen Tieren an sich Vorsicht geboten).

Eine verstärkte Neugier und damit einhergehend eine Unterschreitung gewöhnlicher Fluchtdistanzen kann bei jüngeren Wölfen auftreten. In der Regel gilt ein Verhalten von Wölfen als unkritisch, wenn diese einen Abstand von 30 m zu Menschen (außerhalb von Fahrzeugen etc.) nicht länger als wenige Augenblicke unterschreiten bzw. sofort flüchten.

Sollte man einem Wolf begegnen, ist es wichtig, Ruhe zu behalten und sich selbst und dem Wolf Zeit für den Rückzug zu geben. Der Wolf zieht sich in der Regel spätestens beim Lautwerden zurück.

Bitte weisen Sie Ihre Bürgerinnen und Bürger darauf hin, dass sie in jedem Fall – bei vermeintlichen Sichtungen oder Sorgen – möglichst umgehend über das Wolfstelefon (0361-57 3941 941) die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie zu kontaktieren.

Dem TMUEN wurden bisher keine weiteren Sichtungen gemeldet. Es liegen also bisher keine weiteren Anhaltspunkte dafür vor, dass in diese Gegend ein Wolf zugewandert ist und sich dauerhaft aufhält.“