Fachkräftemangel, Abwanderung, zu wenige Bewerber auf Ausbildungsstellen. Alles Themen, die die lokale Wirtschaft umtreiben. Auf der anderen Seite stehen die Schulen, Eltern und natürlich die Jugendlichen. Sie wollen ihre Kinder auf die richtige Schiene setzen, um ihnen einen guten Start in ein selbstständiges Berufsleben zu ermöglichen.
Wie das gelingen kann, konnte ich mir am 25. Januar gemeinsam mit Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee ansehen. Der SPD-Stadtrat Hans-Christian SChmidt, pensiomierter Berufsschullehrer, hat in Kahla die Initiative Schule trifft Wirtschaft ins Leben gerufen. In Kahla ansässige Unternehmen unterstützten ihn anfangs bei der materiellen Einrichtung von Arbeitsplätzen für eine Arbeitsgemeinschaft an der Regelschule J.W. Heimbürge. Sein Ziel ist es Schülerinnen und Schüler für Elektronik und Metallbearbeitung zu begeistern. Die Kinder und Jugendlichen sollen sich ausprobieren können. Daran schließen sich Besuche in den Firmen, Schülerpraktika und vieles mehr an. Die Unternehmen sehen die Chance frühzeitig Kontakt zu den Jugendlichen zu bekommen, sich und die Berufe, die sie brauchen vorzustellen.
Dass Kahla viele global player zu bieten hat, davon war Wolfgang Tiefensee schnell überzeugt. Die Firma ibismed, die den Rahmen für den ersten Teil des Besuchs bot, stellt in Handarbeit chirurgische Instrumente her. Faszinierend, in wie vielen Einzelschritten dort gearbeitet wird! Und toll, mit welchem Engagement auch die Firmen betsrebt sind, Nachwuchskräfte zu gewinnen und Jugendliche in der Region zu halten.
Ein Baustein neben der AG ist die Berufsmesse, die gemeinsam mit der Stadt ausgerichtet wird. Das nächste Mal am 6.2.2019.
Ich finde das Engagement von Hans-Christian wunderbar und möchte gern auch Schülerinnen und Schüler des Leuchtenburg-Gymnasiums dafür begeistern, die AG mitzumachen. Nur weil das Abitur angestrebt wird, heißt das ja nicht, dass es hier nicht auch genug handwerklich Begabte gibt. Und Nachwuchs für die Kahlaer Unternehmen muss eben auch dort gewonnen werden.