Steigende Kosten auf der einen Seite – Kinder, die nicht mehr in ihren Familien leben können auf der anderen Seite.
Begonnen hat der Weg der Antragstellung mit einer Anfrage an den Landrat zum Thema Inobhutnahmen im Juni 2018.
Bereits im Dezember 2018 habe ich für meine Fraktion dann einen Antrag im Kreistag eingebracht. Er wurde in die Ausschüsse verwiesen und dort habe ich ihn diese Woche nochmal vorgetragen. Im Jugendhilfe- und Sozialausschuss haben wir intensiv diskutiert und am Text gefeilt. Und was soll ich sagen: So stelle ich mir konstruktive Arbeit vor! Gemeinsam haben wir den Beschlussvorschlag präzisiert und dem Kreistag zum Beschluss empfohlen!
Ziel des Antrages ist es, Lösungsvorschläge zu finden, um zu verhindern, dass Kinder aus ihren Familien geholt werden müssen. Und ja, auch um zu verhindern, dass wir nächsten Dezember zur Haushaltsberatung wieder als Kreisräte dastehen und uns fragen, warum die Kosten im Haushaltsplan 4 weiter steigen und die Antwort ist: „Wir können nix tun. Ist Pflichtaufgabe!“
Ich weigere mich, das zu glauben! Es gibt Möglichkeiten.
Unserem Beschlussvorschlag nach, wollen wir ein Netzwerk aus verantwortlichen Personen (Freie Träger, Ämter, Jugendhilfeausschuss und Sozialausschuss) knüpfen. Dort sitzen die Experten. Sie sollen den Sozialbericht (Kurzversion Sozialbericht) auswerten.
Beim Lesen der Langversion fällt auf, dass in den Kapiteln Kinderschutz/ Erzieherische Hilfen, aber auch an anderen Stellen viele Hinweise gefunden werden können, wo Probleme liegen. Darauf sollen die Experten Antworten finden. Ich bin mir sicher, dass es bereits Ideen und Vorschläge gibt, die hier auf den Tisch gelegt und diskutiert werden können. Warum gibt es im SHK so wenige Pflegeeltern? Oder warum gibt es sie, aber sie betreuen Kinder aus anderen Landkreisen, aber eben nicht aus dem SHK? Wieso sind Wartezeiten für Beratungsangebote so lang?
In dieser Runde werde ich oder einer meiner Fraktionskollegen dabei sein. Wir wollen das hier alle Vorschläge vorgebracht werden können. In der Vorbereitung zum Thema habe ich gemerkt wie unglaublich komplex dieser Bereich ist. Das darf aber kein Hemmnis sein. Nur weiß ich schlicht nicht, was machbar ist und was nicht.
Wenn wir die Ideen haben, ist es an uns, diese dem Kreistag vorzustellen und darüber zu diskutieren, was auch politisch gewollt ist. Und es gehört dazu: Auch was finanziell machbar ist. Finden wir eine Mehrheit für mehr Präventionsmaßnahmen ist mir klar, dass das zusätzliches Geld kosten wird. Denn natürlich müssen laufende Kosten für die Heimunterbringung und andere Ausgaben weiterlaufen, während Vorsorgemaßnahmen dauern bis sie Wirkung zeigen.
Ich werde mich jedenfalls weiter dafür einsetzen, dass Eltern geholfen wird, ihre Probleme in den Griff zu bekommen und Kinder in ihren Familien aufwachsen können. Da wo es nicht geht oder besser für die Kinder ist, müssen wir weiterhin einspringen.
Kinder sind die schwächsten Glieder unserer Gesellschaft. Sie können sich ihre Eltern nicht aussuchen. Brauchen sie Hilfe, ist es unsere Pflicht sie ihnen zu geben!